Interpellation Tempo 30

11. 12 2017 | Vorstösse

In der Gemein­de­ver­samm­lung vom 11. Dezem­ber 2017 bringt Peter Gas­ser, Prä­si­dent des forum ober­dorf, fol­gen­de Inter­pel­la­ti­on ein:

Ist es mög­lich und umsetz­bar, zeit­nah, d.h. im Rah­men der jet­zi­gen Reno­va­ti­ons­ar­bei­ten des Hal­len­ba­des und der stras­sen­bau­li­chen Anpas­sun­gen (Park­platz­ge­stal­tung), die Umset­zung einer Tem­po­be­schrän­kung auf Tem­po 30 im Bereich von Kin­der­gar­ten und Schul­haus vor­zu­neh­men?

Hintergrund

Seit Jah­ren wird die Ein­füh­rung von Tem­po 30 auf den Gemein­de­stras­sen von Ober­dorf dis­ku­tiert. Obschon die­se Mass­nah­me von vie­len befür­wor­tet und nur von weni­gen im Grund­satz abge­lehnt wird, kommt das Pro­jekt nicht vom Fleck. Es wur­den jeweils Argu­men­te ange­führt, die dazu führ­ten, das Pro­jekt Tem­po 30 in den Quar­tier­stras­sen von Ober­dorf auf einen spä­te­ren, nicht defi­nier­ten Zeit­punkt zu ver­schie­ben.

Eines die­ses Argu­men­te war, dass man für das gesam­te Gemein­de­ge­biet pla­nen müs­se und nicht ein­zel­ne Quar­tie­re her­aus­lö­sen wol­le. Die­ses Argu­ment ist in kei­ner Art zwin­gend. Vie­le Gemein­den haben in ein­zel­nen Quar­tie­ren geplant und zu ver­schie­de­nen Zeit­punk­ten Mass­nah­men umge­setzt, z.B. Solo­thurn.

Ein ande­res Argu­ment war, dass das nöti­ge Bud­get noch nicht vor­han­den sei, bzw. die not­wen­di­gen Unter­stüt­zun­gen sei­tens des Kan­tons noch nicht vor­lie­gen wür­den. Die kürz­lich ein­ge­führ­te Tem­po­be­schrän­kung auf der St. Nikl­aus­stras­se in Solo­thurn wur­de vor­der­hand nur mit einer Boden­si­gna­li­sa­ti­on und Signal­ta­feln ein­ge­führt. Die­se Mass­nah­me ist nicht kost­spie­lig. Die Gemein­den sind ohne­hin ver­pflich­tet, nach einem Jahr die Ein­hal­tung der Tem­po­be­schrän­kung mit einer Ver­kehrs­kon­trol­le zu prü­fen. Erst bei Über­schrei­tung von – mei­nes Wis­sens – 15% der Fah­re­rIn­nen, die sich nicht an die Limi­te hal­ten, müs­sen wei­te­re Mass­nah­men geplant wer­den. Es ist also durch­aus mög­lich, dass bereits eine Signa­li­sa­ti­on als Mass­nah­me genügt.

Vergleichsfall

In einem Bun­des­ge­richts­ent­scheid wur­de die ein­zu­füh­ren­de Tem­po­be­schrän­kung (Tem­po 30) an der St. Nikl­aus­stras­se in Solo­thurn höher gewich­tet als die Argu­men­te dage­gen. Haupt­grund war die unmit­tel­ba­re Nähe von zwei Schul­häu­sern (Fegetz und Kan­tons­schu­le) und die Mass­nah­me wur­de nun umge­setzt nach einem jah­re­lan­gen Hin und Her.

Eine so kon­tro­ver­se Aus­gangs­la­ge haben wir in Ober­dorf nicht und wir sind über­zeugt, dass mit gutem Wil­len in kur­zer Zeit eine ers­te Tem­po 30 Zone ein­ge­rich­tet wer­den kann. Zur Zeit wird das Hal­len­bad in Ober­dorf saniert. Bereits in der Bau­zeit ist mit Mehr­ver­kehr zu rech­nen und auch nach der Wie­der­eröff­nung des Hal­len­bads durch die hof­fent­lich zahl­rei­chen Bad­be­nüt­zer.

 

Fazit

Wir möch­ten nicht, dass die resi­gna­ti­ven Stim­men recht bekom­men die sagen, es müs­se zuerst etwas pas­sie­ren, bevor man hand­le. Auch Tem­po 30 ist nicht eine Garan­tie dafür, dass kei­ne Ver­kehrs­un­fäl­le pas­sie­ren wer­den. Aber wir sehen sie als eine sinn­vol­le Mass­nah­me, die Kin­der und Fuss­gän­ger als die schwächs­ten Ver­kehrs­teil­neh­mer bes­ser zu schüt­zen.

(Text Peter Gas­ser)

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