Feier Gemeinderatswahl

21. 05 2017 | Anlass, Wahlen

Lie­be Ober­dör­fe­rin­nen und Ober­dör­fer

Dank Ihrer Unter­stüt­zung konn­ten wir einen rie­si­gen Erfolg fei­ern. Nach der heu­ti­gen Wahl ist das forum ober­dorf nun mit drei Sit­zen im sie­ben­köp­fi­gen Gemein­de­rat ver­tre­ten. Das ist ein his­to­ri­sches Ereig­nis. Vie­len Dank an unse­re Wäh­le­rin­nen und Wäh­ler!


 

Dan­kes­re­de von Peter Gas­ser (Prä­si­dent forum ober­dorf)

 

Lie­bi Nico­le und Dag­mar
Lie­be Röbi, Ueli und Johan­nes
Lie­bi Leu­te vom forum ober­dorf

„Wahl­tag ist Zahl­tag“ hat es frü­her geheis­sen, heu­te kann man den Reim kaum mehr gebrau­chen, auch weil der Begriff Zahl­tag lang­sam aus dem Wort­schatz ver­schwin­det. Trotz­dem, Ober­dorf hat gewählt und sei­nen Wil­len für die poli­ti­sche Zusam­men­set­zung des Gemein­de­ra­tes kund­ge­tan.
Unser Auf­wand hat sich gelohnt, im gel­ben Zahl­tagstä­sch­li ist dies­mal eine drei, wir sind die gröss­te poli­ti­sche Par­tei im Dorf und wir haben einen drit­ten Sitz gewon­nen.

Ich per­sön­lich stre­be nicht an, dass wir bei der nächs­ten Wahl auf sie­ben Sit­ze kom­men. Par­tei heisst auch schon vom Wort her, dass man ein Teil ist. Teil eines pol­ti­schen Sys­tems, das dar­auf beruht, dass die ver­schie­de­nen Kräf­te, durch Dis­kus­si­on, Aus­ein­an­der­set­zung und Mei­nungs­bil­dung zu einem Mehr­heits­ent­scheid kom­men, ein Ent­scheid, der ein Gemein­we­sen wei­ter­bringt. So jeden­falls in der Theo­rie.
Die Pra­xis auf Gemein­de­ebe­ne sieht so aus, dass sich nicht ohne Wei­te­res genug Ver­tre­ter fin­den, die die ver­schie­de­nen poli­ti­schen Kräf­te ver­tre­ten. In die­sem Fall fin­den in einem ers­ten Schritt dann auf der Gemein­de­ebe­ne stil­le Wah­len statt, so wie bei uns vor vier Jah­ren und so wie heu­te in vie­len Gemein­den unse­res Kan­tons. In einem wei­te­ren Schritt ver­schwin­den dann ein­zel­ne Par­tei­en von der poli­ti­schen Dorf­büh­ne wegen Man­gels an Frei­wil­li­gen, die sich ehren­amt­lich, in der Frei­zeit für die poli­ti­schen Belan­ge enga­gie­ren wür­den. In einem noch wei­te­ren Schritt gibt es dann eine Zwangs­ver­wal­tung durch kan­to­na­le Beam­te.

Es ist in die­sem Sin­ne ein krea­ti­ver Schritt, wenn die bür­ger­li­chen Par­tei­en in Lut­er­bach per Inse­rat im Azei­ger ver­su­chen, die Dorf-SP wie­der zum Wei­ter­ma­chen zu bele­ben, aus der Ein­sicht, dass eine gute Dorf­po­li­tik alle poli­ti­schen Strö­mun­gen beinhal­ten soll­te, so dass sich alle Ein­woh­ne­rIn­nen reprä­sen­tiert füh­len, jeden­falls die, die wäh­len dür­fen.
Am letz­ten Frei­tag hat der Redak­tor Urs Moser in der SZ einen Kom­men­tar über „Die Ver­lu­de­rung der poli­ti­schen Sit­ten“ geschrie­ben und gewet­tert gegen die stil­len Wah­len in vie­len Gemein­den, gegen die bür­ger­li­chen Par­tei­en in Lut­er­bach, gegen Zustän­de in Dör­fern, wo es nur noch ein Par­tei gibt.
Ich habe den Ver­dacht, dass Herr Moser viel­leicht noch nie in einem Dorf-GR geses­sen ist oder in einem Wahl­bü­ro Stimm­zet­teln gezählt hat. Ich mei­ne, er hat nicht unrecht mit vie­lem in sei­ner Frust­ko­lum­ne. Aber schimp­fen ist leicht, bes­ser machen ist viel schwie­ri­ger und was macht man, wenn man kei­ne Leu­te fin­det?

Wir haben es gut in unse­rer poli­ti­schen Grup­pie­rung, im forum Ober­dorf. Wir haben fünf fähi­ge und moti­vier­te Kan­di­da­tIn­nen gefun­den, die bereit waren, sich wäh­len zu las­sen. Damit waren wir schon früh aus dem Schnei­der. Wir konn­ten zu einer ech­ten Wahl antre­ten. Die ande­ren Par­tei­en im Dorf hat­ten da mehr Mühe, wie es mir scheint und ich sage das nicht aus Scha­den­freu­de, son­dern es folgt aus dem, was ich soeben gesagt habe.
Ich freue mich, dass wir wei­ter­hin einen Bei­trag leis­ten kön­nen „für e läbi­gi Gmein, für e Gmein, wo me drin cha läbe.

Ich dan­ke euch Kan­di­die­ren­den und ich gra­tu­lie­re den drei Gewähl­ten. Auch wenn Ober­dorf wei­ter­hin mehr­heit­lich bür­ger­lich ist und auch wenn es bei Geschäf­ten klar ist, die klar nach dem rechts-links Sche­ma funk­tio­nie­ren, dass das forum in der Min­der­heit sein wird – obschon es sol­che Geschäf­te nur rela­tiv sel­ten gibt, trotz all die­sen Ein­schrän­kun­gen bin ich sicher, dass man es im Gemein­de­rat mer­ken wird, dass wir stär­ker ver­tre­ten sind und auch mer­ken wird, dass neben sechs Män­nern, wie­der eine Frau Im Rat Ein­sitz nimmt.
Ich dan­ke beson­ders auch Dani­el Bie­ri, der mit Erfah­rung, Zuver­läs­sig­keit und ästhe­ti­schem Gespür, unse­ren Wahl­kampf geprägt hat. Ich dan­ke der gan­zen Wahl­grup­pe für die gut funk­tio­nie­ren­de und ziel­füh­ren­de Zusam­men­ar­beit.

Ich habe euch ein klei­nes Dan­ke­schön mit­ge­bracht, Scho­ko­la­de in Form von Bset­zist­ei­nen. Scho­ko­la­de als süs­se Ent­span­nung nach geta­ner Arbeit und Bset­zist­ei­ne als ein Sym­bol der poli­ti­schen Arbeit. 1968 sind in vie­len Städ­ten die Stei­ne geflo­gen als Zei­chen der Auf­leh­nung gegen ver­krus­te­te Macht­struk­tu­ren, gegen eine patri­ar­cha­le, reform­un­wil­li­ge Gesell­schaft. Wir sind heu­te nicht mehr ganz dort und ich weiss auch, dass in Ober­dorf kei­ne Pflas­ter­stei­ne gewor­fen wer­den müs­sen, um gehört zu wer­den. Aber als ein Sym­bol des Kamp­fes für Ver­än­de­rung, für Mit­be­stim­mung und Erneue­rung fin­de ich sie trotz­dem schön und wie gesagt, sie ver­ge­hen ganz weich auf der Zun­ge.

Und jetzt wün­sche ich euch allen ein schö­nes und fröh­li­ches Fest, neben unse­rem Wahl­er­folg ist auch das Ener­gie­ge­setz ange­nom­men und die Initia­ti­ve gegen den Lehr­plan 21 bach­ab geschickt wor­den. Also, wir sind heu­te bei den Gewin­nern des Wahl- und Abstim­mungs­sonn­tags!

(Fotos Jürg Schor)

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